AWO Kreisverband Bamberg Stadt und Land e.V. wählt neue Vorstandsmitglieder
Bamberg, AWO Geschäfsstelle. Die Mitglieder des AWO Kreisverbandes Bamberg Stadt und Land e.V. haben im Rahmen einer Nachwahl neue Vorstandsmitglieder gewählt. Anlässlich der Kreiskonferenz am 3. Dezember 2024 stimmte die große Mehrheit der Anwesenden für Wolfgang Heyder als stellvertretenden Kreisvorsitzenden, nachdem seine Vorgängerin Ingeborg Eichhorn ihre Vorstandstätigkeit auf eigenen Wunsch beendet hatte. Den Posten des Beisitzers, welchen zuvor Heyder innehatte, übernimmt ab sofort Prof. Dr. Karl-Heinz Gerholz, Professur für Wirtschaftspädagogik an der Otto-Friedrich Universität Bamberg. Neben der Nachwahl bot die Kreiskonferenz die Möglichkeit, die aktuellen sozialpolitischen und gesellschaftlichen Entwicklungen zu diskutieren.
Allen Herausforderungen zum Trotz: AWO Bamberg weiter auf Konsolidierungskurs
Fachkräftemangel, Kostensteigerungen, unzureichende Fördergelder: Die sozialpolitischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen erschweren die Arbeit von Sozial -und Wohlfahrtsverbänden enorm. Hinzu kommt eine große Ungewissheit. Aufgrund des Ampel-Aus ist mit einer vorläufigen Haushaltsführung des Bundes zu rechnen. Ein großes Problem für Träger von sozialen Einrichtungen und Dienstleitungen, die nicht wissen, ob und wie es für sie und die Menschen, die auf ihre Hilfe angewiesen sind, im nächsten Jahr weitergeht. Trotz der zahlreichen Herausforderungen ist es dem Kreisverband Bamberg Stadt und Land e.V. gelungen, agil auf diese Veränderungen zu reagieren. Somit konnte der Konsolidierungskurs der letzten fünf Jahre erfolgreich fortgesetzt und ein positives Geschäftsergebnis für das Jahr 2023 erzielt werden.
Dennoch warnte Klaus Stieringer, Kreisvorsitzender der AWO Bamberg, in seinem Bericht vor steigenden Kosten und einer ungewissen Finanzierungslage in allen Bereichen der sozialen Arbeit. „Immer weniger Menschen können sich einen Pflegeplatz leisten, auch bei der Kinderbetreuung handelt es sich kaum mehr um ein Platzproblem, sondern um ein Finanzierungsproblem. Viele geringverdienende Eltern und insbesondere Alleinerziehende können die Gebühren für einen Kita-Platz nicht mehr aufbringen.“, erläuterte Stieringer. Vor allem im Bereich der Kinderbetreuung wird die finanzielle Schieflage zunehmend spürbar. Die staatliche Förderung deckt aktuell nur circa 60 Prozent der Kita-Betriebskosten. Träger, die in Kommunen aktiv sind, die darüber hinaus keine Mittel dazu geben, stehen zunehmend unter Druck.
Auch der Haushaltsentwurf der bayerischen Staatsregierung wirft viele Fragen auf. Aufgrund der angespannten Finanzlage werden die direkten Auszahlungen des Familien- und Landespflegegelds vom Jahr 2026 an halbiert. Stattdessen soll die Hälfte der dafür geplanten Mittel für die Stärkung der Strukturen verwendet werden, also für Kitas oder Pflegeplätze. Wie dies jedoch konkret umgesetzt wird und in welcher Form die sozialen Träger mit zusätzlichen Geldern rechnen können, bleibt offen. „Die Kürzung des Familiengeldes zeigt, dass die bayerische Staatsregierung falsche Prioritäten setzt. Ein Zitat von Benjamin Franklin bringt es auf den Punkt: Eine Investition in Wissen bringt die besten Zinsen. Wir müssen in die Zukunft unserer Kinder investieren, nur das schafft Veränderung“, mahnte Matthias Kirsch, geschäftsführender Vorstand der AWO Bamberg.
AWO Bamberg setzt sich für Kampagne „Jedes Kind zählt“ ein
Um dieses und weitere Ziele zu erreichen, hat sich der AWO Kreisverband Bamberg Stadt und Land e.V. in diesem Jahr für die bundesweite Kampagne „Jedes Kind zählt!“ stark gemacht und unter anderem durch einen Infostand auf dem Maxplatz unterstützt. Mit über 220.000 Unterschriften ist „Jedes Kind zählt!“ die bisher erfolgreichste Petition des Jahres 2024. Die Petition „Jedes Kind zählt“ fordert insbesondere: Mehr Profilstellen in Kitas, verbindliche Mindestpersonalstandards, stärkere Praxis- und Fachberatung und ausreichend Kita-Plätze für alle Kinder.